Ziele der Werkstatt


... vielleicht das Schreiben von Nummer-1-Hits?

An anderer Stelle (siehe Literatur) bezeichnen wir die englischsprachigen Bücher zum Thema Songwriting als “maßgeblich”. Das gilt allerdings mit Einschränkungen.
Viele dieser Bücher erheben den Anspruch, den Weg zum “Hit” aufzuzeigen (z.B. Tommy Boyce: How to Write a Hit Song  and Sell it, oder Robin Frederick: Shortcuts to Hit Songwriting). Oder sie behaupten (etwa Will Hodgkinson: Song Man - One Man’s Mission to Write the Perfect Pop Song), lehren zu können, wie man den “perfekten” Song schreibt.
Dieser Anspruch scheint uns übertrieben. Wenn es wirklich so leicht wäre, dürfte es nicht die beträchtliche Zahl von “One-Hit-Wonders” geben (wie etwa Scott McKenzie mit seinem Superhit “San Francisco”).

Die Ziele der Songwriter-Werkstatt sind bescheidener. Hier geht es nicht um Hits, sondern schlicht um bessere Songs.
Will sagen: Wir gehen davon aus, dass sich Text, Komposition, Begleitung und Interpretation der meisten Songs, die im stillen Kämmerlein entstanden sind, im Rahmen einer wohlwollend-kritischen Diskussion wesentlich verbessern lassen. Das gilt durchaus auch für Songwriter, die schon einen gewissen Namen haben. Selbst bei den Großen des Gewerbes (etwa Konstantin Wecker, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg oder Reinhard Mey) hat man gelegentlich das Gefühl, dass Text, Musik oder Interpretation bestimmter Songs nicht optimal sind. Ob dieses Gefühl berechtigt ist, werden wir in der Werkstatt an ausgewählten Beispielen überprüfen.
Bei manchen Songwritern spürt man, dass Text, Komposition und Begleitung ihrer Songs nicht so sehr auf einen klaren Gestaltungswillen beruhen, als vielmehr auf einer Beschränktheit der sprachlichen und musikalischen Mittel. Bei anderen lässt sich ähnliches von der Interpretation sagen, und zwar gelegentlich bis zu einem Grad, bei dem man von “Gefangenen eines Stils” sprechen kann. Allerdings ist die Grenze zwischen dem gewählten und dem “gefangenen” Stil fließend, sogar bei namhaften Sänger-Autoren wie Woody Guthrie oder Reinhard Mey, deren Publikum oftmals auf dem Beibehalten eines Stils besteht. Dass dies eine Last sein kann, hat z.B. Bob Dylan spüren müssen, als er von der akustischen auf E-Gitarre umstieg.
Ein Ziel der Werkstatt ist es, die textlichen und musikalischen Fertigkeiten der Teilnehmenden so zu erweitern, dass der Stil ihrer Songs nicht auf einem Mangel an Fähigkeiten beruht (etwa beschränkter Gitarrentechnik oder mangelnden musikalischen Kenntnissen), sondern auf einer bewussten Wahl aus verschiedenen Möglichkeiten.

Ein weiteres Ziel liegt natürlich im Ansporn und der Ermutigung aller Teilnehmenden durch die Kooperation mit anderen, die ähnliches machen und ähnliche Probleme haben wie man selber.

Und noch ein Ziel versteht sich von selbst. Wie bei allem, was man mit ganzem Einsatz oder gar “professionell” betreibt, geht es früher oder später auch um die gesellschaftliche Anerkennung. Die aber zeigt sich nirgends so klar wie in dem, was für eine Leistung bezahlt wird. Songs bekannt zu machen, zu vermarkten und damit Geld zu verdienen, ist daher ebenfalls ein logisches Ziel der Werkstatt.

Das erste und wichtigste Ziel aber ist ein anderes: gute Songs!

 

[Home] [Ziele der Werkstatt] [AKTUELL] [Musik & Philosophie] [Warum "Song" statt Lied ...] [Songwriting-Universität] [Ablauf, Inhalte, Fragen] [Lob, Kritik, Offenheit] [Songs & Songwriter] [Literatur und Links] [Songwriter und GEMA] [Wer organisiert das?] [Kontakt / Impressum]